Inhalt

Schluckstörungen sind häufig. Ärzte sehen sie regelmäßig nach schwereren Schlaganfällen,

Hirnblutungen, Hirnverletzungen, oder im Rahmen von Parkinson-Syndromen, Demenzen und neuromuskulären Erkrankungen. Aber auch im Rahmen von Kachexie oder bei hochbetagten Menschen treten sie sehr viel häufiger auf, als wir das bisher zur Kenntnis genommen haben. Schwere und wiederkehrende Aspirationspneumonien sind eine bedrohliche Folge.

Als Ursachen für Schluckstörungen lassen sich fast immer sensible, motorische oder koordinative Störungen des Reflexablaufs identifizieren, die dann zielgerichtet von Schlucktherapeuten behandelt werden können.

Zur Diagnostik von Schluckstörungen etabliert sich zunehmend die fiberoptische- videoendoskopische Evaluation des Schluckaktes (FEES).

Dabei werden über ein besonders dünnes, flexibles Endoskop die Kehlkopffunktion und der Schluckakt für verschiedene Konsistenzen beobachtet und beurteilt. Aspiration und Penetration - Übertritt verschiedener Konsistenzen in Kehlkopf und Trachea - können nachgewiesen werden. Liegt ein Tracheostoma vor, wird die Effizienz des Schluckaktes zusätzlich durch retrograde Beobachtung der Stimmlippen beurteilbar.

Ein gemeinsames Ausbildungskonzept zur Vermittlung dieser Untersuchungstechnik wurde von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft (DSG) und der deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) entwickelt.

Der erste Schritt des Curriculum ist das FEES-Basisseminar. Es vermittelt die theoretischen und praktischen Inhalte des gemeinsamen Ausbildungscurriculums der Fachgesellschaften. Nach einem theoretischen Diskurs inklusive relevante Krankheitsbilder, apparativer Voraussetzungen, Durchführung der Untersuchung bis zur verlässlichen Befunderstellung werden wir gemeinsam Befundungen an Videosequenzen üben. Danach erlernen Sie zunächst am Dummy und schließlich am lebendigen „Gegenüber“ die videoendoskopische Evaluation des Schluckaktes. Mit einer theoretischen Prüfung schließt das Seminar ab.

Das Basisseminar wird von der DGN akkreditiert. Um das FEES-Zertifikat der DGN zu erhalten, müssen nach erfolgreicher Teilnahme am Basisseminar 30 direkt supervidierte und 30 indirekt supervidierte FEES durchgeführt werden.

Zielgruppe: Ärzte
Fortbildungspunkte: 32

Zertifikat

Beauftragte und Fachkunde im Strahlenschutz (in der Medizin nach StrlSchV §48)

Unterrichtsart

Präsenzunterricht